Gustav Schneeclaus Platz

18:00 Uhr Gustav-Schneeclaus-Platz 1

2019 jährt es sich zum 27. Mal, dass der Kapitän Gustav Schneeclaus am ZOB in Buxtehude von zwei neonazistischen Skinheads so brutal misshandelt wurde, dass er vier Tage später an seinen schwersten Verletzungen starb.
An der Gedenkplatte mit der Inschrift „Hier wurde am 18.03.1992 ein Mensch Opfer rechtsextremer Gewalt. Wehret den Anfängen“ soll auch in diesem Jahr wieder an den Kapitän Gustav Schneeclaus und aller Opfer rechter Gewalt erinnert werden.
Die Gedenkkundgebung findet am Montag, den 18. März 2019 um 18:00 Uhr am ZOB in Buxtehude statt.
In einem Redebeitrag der Falken wird an Gustav Schneeclaus erinnert, ein weiterer Redebeitrag setzt sich mit der neurechten Identitären Bewegung auseinander.
Dem Gedenken schließt sich um 19:00 Uhr eine Abendveranstaltung im Kulturforum am Hafen an.
Der Vortrag „Rechter Terror in Veddel (2017) – und seine Vorgeschichte in Buxtehude“ im Kulturforum beleuchtet die jüngste Tat eines der beiden Täter, Stephan K, auf der Veddel 2017. Auf Grundlage einer detaillierten Dokumentation des Gerichtsprozesses werden die Tat, die darauf folgende Ermittlung, der Prozessverlauf und die öffentlichen und medialen Reaktionen und Deutungen in den Blick genommen und politisch eingeschätzt.
Vom Tattag 18. März, bis zum Sterbetag von Gustav Schneeclaus am 22. März werden Infotafeln am ZOB über die Hintergründe seines gewaltsamen Todes im Jahre 1992 informieren.
Es soll dadurch, wie in den Vorjahren, ein individuelles Gedenken ermöglicht werden.
Das Gedenken wird von regionalen antifaschistischen Gruppen, den Falken, Ortsverband Niederelbe und Einzelpersonen organisiert. Die Falken veranstalten ebenfalls den Vortrag im Kulturforum.
Aktuelle Infos finden sich auf der Facebookseite „In Gedenken an Gustav Schneeclaus“.
➜ facebook.com/schneeclausgedenken
Externer Link: ➜ facebook 

19:00 Uhr im Kulturforum

Am 17. Dezember 2017 explodierte ein mit Schrauben versehener Sprengsatz auf dem Hamburger S-Bahnhof Veddel. Nur durch Zufall führte die Explosion zu keinen schweren oder tödlichen Verletzungen. Die Tat in dem migrantisch geprägten Stadtteil erinnerte Aktivist_innen an die rassistischen Anschläge in der Keupstraße durch den NSU 2004 und an den Anschlag auf den S- Bahnhof Düsseldorf Wehrhahn 2000. Einen Tag später stellte sich der bekannte Neonazi Stephan K der Polizei als Täter. Dieser erschlug 1992 zusammen mit dem bis heute aktiven Neonazi Stefan S Gustav Schneeclaus tot, nachdem Schneeclaus Hitler als Verbrecher bezeichnet hatte. Ein rechtes Tatmotiv beim Anschlag auf den S-Bahnhof wurde nach der Festnahme des Täters von Seiten der Polizei jedoch mit dem Hinweis verneint, K sei Teil der ,Trinkerszene‘ und nicht mehr in der neonazistischen Szene organisiert. Diese Einschätzung halten wir angesichts Ks Biographie als rechter Gewalttäter und seiner rechten Positionierung während des Prozesses für verkürzt und gefährlich.
Anlässlich des Gedenkens an Gustav Schneeclaus möchten wir den Anschlag auf der Veddel als die jüngste Tat Ks in den Blick nehmen. Auf Grundlage einer detaillierten Dokumentation des Prozesses durch eine kontinuierliche Beobachtung thematisieren wir die Tat selbst und die Ermittlungszeit, die öffentlichen und medialen Reaktionen und Deutungen sowie der Prozessverlauf und dessen relevante Akteur_innen, und geben eine politische Einschätzung dessen.

Ein Artikel aus 2018: