BI Menschenwürde. Newsletter 7.2021

1. Aktuelles aus der BI

* Im Rahmen des Projekts „21 Tage Zivilcourage“ werden wir in
Kooperation mit der St. Paulus-Gemeinde in Buxtehude die Veranstaltung „Um
Leben und Tod! Europa, wer wollen wir sein? (Seenotrettung im Mittelmeer)“
durchführen. Sie findet statt am 6. Oktober 2021, 19.30, St. Paulus Kirche
Buxtehude (geplant als „hybride Veranstaltung“). Unser Referent Kapitän
Wolff fährt regelmäßig im Mittelmeer mit der Seawatch auf Rettungsfahrten.
Er berichtet über die Situation im Mittelmeer und die Probleme, die
europäische Politiker*innen auf unterschiedlichen Ebenen den Flüchtenden und
den Seenotretter*innen bei den Rettungsmissionen bereiten. Es geht um die
Lage im Mittelmeer und darum, wie schwer es ist, menschenwürdige Aufnahme
für Flüchtende in Europa zu erreichen.

* Unterstützung der Brandgeschädigten in der Flüchtlingsunterkunft
in Buxtehude. Mittlerweile haben örtliche Unternehmen tatkräftig Hilfe
geleistet: Stackmann mit Bekleidungsgutscheinen, Mediamarkt mit Ventilatoren
für die Containerunterkunft, die Haspa mit einem Spendenbaum, der in der
Filiale aufgestellt wurde und einem Stand vor der Filiale, wo wir mit den
Kund*innen ins Gespräch kommen konnten. Dieser Stand war ein Erfolg. Es
hatten sich schon vorher aufgrund des Tageblatt-Artikels mehrere Menschen
per Mail mit Hilfsangeboten gemeldet, die dann auch vorbeikamen. Außerdem
führten wir eine ganze Reihe interessante Gespräche mit Menschen, die an
unserer Arbeit interessiert sind und z.T. inzwischen auch schon in diesem
Sinne aktiv geworden sind (siehe Artikel BT 14.7.21).

* Bei einem Gespräch mit Vertretern der Stadt Buxtehude zur
Identitätsanerkennung von geflüchteten Menschen und fehlender Eintragung des
Vaters in das Geburtsregister haben wir verdeutlicht, dass wir die aktuelle
äußerst restriktive Praxis für die betroffenen Menschen für sehr schlimm
halten und kontraproduktiv im Sinne der Teilhabeförderung, die die Stadt
sich ja auf die Fahnen geschrieben hat. In dem sachlich geführten Gespräch
wurde keine grundsätzliche Annäherung erzielt, in Einzelfällen soll jetzt
jedoch schon mal überprüft werden, ob eine für die Betroffenen positivere
Entscheidung gefällt wird, ansonsten wurde ein weiteres Gespräch im August
vereinbart.

* Im Anhang findet Ihr einen Bericht des Tageblatts zum Tag des
Flüchtlings, in dem auch eines unserer BI-Mitglieder vorgestellt wird.

*

* Unser nächstes Treffen am Donnerstag, 5.8. 19 Uhr, wird wieder
vor Ort stattfinden. Bei Interesse bitte unter
<mailto:bi-menschenwuerde@gmx.de> bi-menschenwuerde@gmx.de melden. Wegen
Corona ist die Teilnehmendenzahl auf 15 Personen begrenzt

2. Praktisches

* Die Aktualisierung der Online-Broschüre „Sprachförderangebote für
Neuzugewanderte im Landkreis Stade“ liegt vor. Siehe Anhang.

* Wir suchen dringend für eine afghanische Familie eine 3-4-Zi-Whg.
ab ca. 80 qm in Buxtehude und Umgebung. Die Familie (Eltern u. 4 Kinder,
davon eins krank, von 4-10 Jahren) wohnt sehr beengt in einer 2 ½-Zi-Whg.,
sie lebt seit 2015 hier und hat einen gesicherten Aufenthaltstitel mit
Arbeitserlaubnis. Bitte melden, wer helfen kann oder einen Tipp hat.

* Angeboten wird ein Essservice für 8 Personen sowie ein
Kaffeeservice für 6 Personen. Bei Bedarf bitte melden.

* Hier ist der Newsletter Fremd und Vertraut 7/2021 angehängt, mit
einigen wichtigen Infos, interessant z.B. das Angebot zur
Studienvorbereitung für Geflüchtete „Projekt intoSTUDY“ – Hochschule
Hannover.

3. Termine

* Am 22.8. um 14h, ca. 2 stündiger 🎶Rundgang🎶 durch das Lager
Sandbostel. Dargestellt wird die Geschichte des Lagers anhand einer
Besichtigungstour, an ausgewählten Orten wird Musik erklingen von der
Capella Cecilia, die auch uns immer wieder mit ihrer Musik unterstützt hat,
zuletzt bei der Trauerkundgebung für Aman Alizada im letzten Jahr.

*

* Streetart-Fläche für Kinderrechte an der Giselbertstraße,
Graffiti-Workshop für Kinder und Jugendliche. Alle Menschen in Deutschland
haben Rechte – egal, wie alt sie sind. Die Vereinten Nationen haben vor fast
31 Jahren beschlossen, dass Kinder besondere Rechte benötigen und die
UN-Kinderrechtskonvention verabschiedet. In Buxtehude soll ab Frühjahr 2022
gut sichtbar auf die Kinderrechte aufmerksam gemacht werden. Platz hierfür
wird eine ca. 125 qm große Streetart-Fläche im Neubaugebiet Giselbertstraße
bieten. Als Teil der Lärmschutzwand soll der Bereich in Abständen von zwei
bis drei Jahren mit immer neuen überdimensionalen Graffitis zum Thema
„Kinderrechte“ gestaltet werden. Buxtehuder Kinder und Jugendliche im Alter
von 8 bis 18 Jahren werden nun aufgerufen, die neue große Fläche
mitzugestalten. In einem zweitägigen Workshop am 4. und 5. September,
jeweils von 10 bis 17 Uhr, werden ihnen hierzu alle notwendigen Kenntnisse
und Fähigkeiten vermittelt. Der professionelle Künstler Edwin Bormann wird
den Teilnehmenden Techniken und Tricks im Umgang mit der Spraydose zeigen
und sie bei der Erstellung von Skizzen und der Entwicklung kreativer Motive
unterstützen – denn Sprayen ist weit mehr als bloßes „Taggen“. Als Ergebnis
des Workshops entstehen Skizzen zu einem selbst gewähltem Kinderrecht. Aus
allen Teilelementen erstellt der Künstler anschließend ein Gesamtkunstwerk,
das später auf der Streetart-Fläche zu sehen sein wird. Die Teilnahme ist
kostenlos inkl. aller Materialien, Schutzkleidung und Snacks.
Mitgestalter*innen der Buxtehuder Wand der Kinderrechte können sich einfach
online anmelden unter <http://www.sprayenfuerkinderrechte.de>
www.sprayenfuerkinderrechte.de. Mehr dazu im Anhang.

* Am 6. September 2021 startet ein neuer Durchgang der
Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme (BvB) in Buxtehude und in Stade für
junge Menschen unter 25 Jahre, die in diesem Jahr keinen Ausbildungsplatz
gefunden haben, ihren Ausbildungsplatz verloren haben oder die ihren
Hauptschulabschluss nachholen wollen. Die Teilnahme wird von der Agentur für
Arbeit gefördert – die jungen Leute erhalten Berufsausbildungsbeihilfe und
die Fahrtkosten werden übernommen. Näheres dazu im angehängten Flyer
„Bux_BvB“.

4. Hintergründe

* Studie zu abgeschobenen Afghanen der Diakonie Deutschland,
erarbeitet von der Afghanistan-Expertin Friederike Stahlmann: Demzufolge
drohen abgeschobenen Afghanen Gefahr für Leib und Leben, Verelendung und
Verfolgung. Die Studie „Erfahrungen und Perspektiven abgeschobener Afghanen
im Kontext aktueller politischer und wirtschaftlicher Entwicklungen
Afghanistans“ ist im Auftrag der Diakonie Deutschland, Brot für die Welt und
der Diakonie Hessen entstanden. Die Untersuchung basiert auf einer
mehrjährigen Forschung und dokumentiert die Erfahrungen von 113 der 908
zwischen Dezember 2016 und März 2020 aus Deutschland abgeschobenen Afghanen.
Mehr Infos, eine Kurzfassung wie auch die 121seitige Langfassung gibt es
unter
https://www.diakonie.de/pressemeldungen/neue-studie-zu-abgeschobenen-afghane
n-diakonie-deutschland-brot-fuer-die-welt-und-diakonie-hessen-fordern-sofort
igen-abschiebestopp Wie dennoch das Auswärtige Amt in einem ganz neuen
Lagebericht sagen kann, “es seien keine Fälle bekannt, in denen
Zurückgekehrten wegen ihres Aufenthaltes in Europa Gewalt angetan worden
sei“ (Tageblatt 24.7.2021) bleibt ihr Geheimnis.

* Nochmal zur Lebenssituation der abgeschobenen Afghanen:
„Seehofers 69“ ein Radiofeature in 4 Teilen von NDR Info und
Deutschlandfunk. Zwei Journalisten haben versucht herauszufinden, was aus
Seehofers „Geburtstagsgeschenk“ zu seinem 69igsten geworden ist. Wie es
ihnen nach der Ankunft ergangen ist, ob sie noch leben, und begleiteten die
Helfenden (Arbeitgeber und Ehrenamtliche) aus Deutschland, denen es gelungen
ist, die Abgeschobenen nach Deutschland zurückzuholen, sowie den Weg der
erneuten Flucht nach Griechenland. Ein erschütterndes Feature, dass Ihr in
der Audiothek des NDR die 4 Teile nachhören.

* Anlässlich des Urteils des EuGH zum Tragen des Kopftuchs im Beruf
hat Quantara eine Themenseite zum Streit um das Kopftuch, wo dieser Streit
von verschiedenen Seiten diskutiert wird:
<https://de.qantara.de/dossier/der-streit-um-das-kopftuch>
https://de.qantara.de/dossier/der-streit-um-das-kopftuch. Das arabische Wort
„qantara“ bedeutet Brücke. Qantara.de ist ein Projekt der Deutschen Welle,
an dem auch das Goethe-Institut und das Institut für Auslandsbeziehungen als
beratende Mitglieder im Projektbeirat beteiligt sind. Das Projekt will zum
Dialog mit der islamischen Welt beitragen und wird vom Auswärtigen Amt der
Bundesrepublik Deutschland gefördert. Diese Themenseite findet sich bei
Quantara, die wöchentlich einen Newsletter herausgeben, den man online
buchen kann.

* Wie Flüchtlinge helfen bei der Bewältigung der Flutkatastrophe,
zeigen u.a. folgende Links im Internet:


https://p.dw.com/p/3xthI?maca=de-Whatsapp-sharinghttps://docs.googlecom/form
s/d/e/1FAIpQLSdqLMWCa4HgGBeBllQOlgv3lIlBdSY3U5CYW5RvYCiQNbwwQA/viewform

https://www.facebook.com/1625238317701164/posts/2960756710815978/

► <https://m.youtube.com/watch?v=3CTFEDh5pMs&feature=youtu.be>
https://m.youtube.com/watch?v=3CTFEDh5pMs&feature=youtu.be