8. Mai

8. Mai 2021

Menschen gedenken Menschen
Blumen für die Opfer des Nationalsozialismus

Im Landkreis Stade gibt es auf vielen Friedhöfen Grabstätten von Opfern des Nationalsozialismus. Es handelt sich um Gräberfelder und Einzelgäber der Kindern von Zwangsarbeiterinnen, Einzelgräber von Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern und von Kriegsgefangenen.

Gräber, Grabfelder und Gedenksteine finden sich auf den Friedhöfen von:
Assel, Balje, Bossel, Buxtehude (Ferdinandstrasse), Buxtehude (Stader Strasse), Borstel, Dollern, Drochtersen, Estebrügge, Helmste, Fredenbeck (Klein Fredenbeck), Freiburg/Elbe, Groß Sterneberg, Harsefeld (Oberer Friedhof), Heinbockel-Hagenah, Helmste, Horneburg (Alter Friedhof), Kranenburg, Krummendeich, Neuenkirchen, Nottensdorf, Oederquart, Schwinge, Stade- Bützfleth, Stade-Campe, Stade (Garnisonsfriedhof), Stade-Wiepenkathen und Steinkirchen.
Die vorhandenen Grabstätten finden sich häufig am Rande des früheren Friedhofsgeländes.

Auf vielen Friedhöfen im Landkreis Stade sind die Gräber von Zwangsarbeitern, Zwangsarbeiterinnen und Kinder von Zwangsarbeiterinnen nicht mehr vorhanden. Die Gräber wurden nie in den Kriegsgräberlisten aufgenommen oder aus ihnen gestrichen. Es wurde durch einen anonymen Sponsor im letzten Jahr ermöglicht, dass jetzt auf den Friedhöfen durch Namensstelen und Kissensteine an sie erinnert wird.

Die neuen Namensstelen und Kissensteine finden sich auf den Friedhöfen von: Agathenburg, Aspe, Bargstedt, Beckdorf, Bliedersdorf, Burweg-Horst, Deinste, Essel, Großenwörden, Hamelwörden, Jork-Jorkerfelde, Kutenholz, Mittelnkirchen und Reith.

Wir regen an, aus Anlaß des 8. Mai 2021, dem 76. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus, Blumen an den Gedenkstätten und an den Gräbern von Opfern des Nationalsozialismus niederzulegen.

Blumen können individuell um den 8. Mai herum an den Gräbern, Gräberfeldern oder Gedenksteinen für NS-Opfer niedergelegt werden.

V.i.S.d.P.: Michael Quelle, Brinkstrasse 7, 21680 Stade

➜ Gedenkstätten und Gräber im Landkreis Stade 

➜ Friedhöfe mit Einzelgräbern

 

Kein Grabstein erinnert an die Toten

► Tageblatt vom 21.042020    ► Der Artikel als Bild

Aus Anlass des 75. Todestages von Waclaw Szelagowski (05.06.1911 – 12.04.1945) und Jerzy Kobylinski (13.08.1899 – 15.04.1945) wurden an ihren Grabstätten Blumen niedergelegt.
Waclaw Szelagowski und Jerzy Kobylinski waren Offiziere der Armia Krajowa. Sie sollten im April 1945 mit anderen polnischen Offizieren aus dem Stalag XB Sandbostel in ein Lager nach Lübeck überführt werden. In Guderhandviertel (Landkreis Stade) wurde Waclaw Szelagowski von der deutschen Wachmannschaft erschossen und Jerzy Korbylinski durch Schüsse der Wachmannschaft so schwer verletzt, dass er drei Tage später starb.
Das Grab von Waclaw Szelagowski befindet sich auf dem Friedhof von Steinkirchen, Landkreis Stade. Die Grabplatte „Hier ruht in Frieden ein unbekannter Soldat“ soll noch in diesem Jahr durch eine Namensplatte ersetzt werden.
Die Grabstätte von Jerzy Kobylinski befindet sich auf dem Garnisonsfriedhof in Stade. Das Grab ist nicht mehr vorhanden.